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Willi Kosiul Autor
aus der Bukowina
Die Deportation der Deutschen 1945 aus Rumänien in die damalige Sowjetunion Die Deportation der arbeitsfähigen Deutschen aus den sowjetisch besetzten Gebieten, war –von sowjetischer Seite- ein langfristiges Vorhaben, welches von den westlichen Siegermächten unterstützt wurde. Bereits Ende 1943 verständigten sich die Alliierten auf dem Gipfeltreffen in Teheran über den Einsatz von deutschen Zivilpersonen nach Kriegsende in der Sowjetunion zur „Wiederaufbauarbeit“ des Landes. Stalin legte damals auf diesem Gipfeltreffen seine Vorstellungen gegenüber Churchill und Roosevelt in Teheran Ende 1943 wie folgt dar, die auch gebilligt wurden: - Alle arbeitsfähigen deutschen Männer sollten nach Kriegsende aus den sowjetisch besetzten Gebieten zur „Wiederaufbauarbeit“ in der Sowjetunion verpflichtet werden. - Die Dauer dieser „Wiederaufbauarbeit“ sollte zehn Jahre betragen. - Die Nutzung dieser „Wiederaufbauarbeit“ war damals für die Sowjetunion -für ihren Aufbau des von Krieg zerstörten Landes- viel wichtiger als die Lieferungen von Rohstoffen. Danach beauftragte Stalin seinen Geheimdienst –NKWD- diese Aktion, bereits hinter der vorrückenden sowjetischen Front, langfristig vorzubereiten. Daher wurde bereits im Herbst 1944 in den befreiten Staaten Ost- und Südosteuropas eine Bestandsaufnahme der dort lebenden Deutschen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt über 551.000 deutsche Personen erfasst. Ursprünglich sollten nur Männer zum Wiederaufbau der Kohlenindustrie im Donbass und der Hüttenindustrie im Süden der Ukraine eingesetzt werden. Frauen waren dabei nicht vorgesehen. Die einsatzfähigen Männer aus den fünf Ländern: Rumänien, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien und der Tschechoslowakei waren nur etwa 70.000 Personen. Da diese Anzahl der Männer für dieses Vorhaben zu gering war, wurden danach auch die arbeitsfähigen deutschen Frauen dazu verpflichtet. Nach dem 23. August 1944 und der sowjetischen Befreiung Rumäniens von der Antonescu-Diktatur wurden in Rumänien mehrere Registrierungen der Volksdeutschen durchgeführt. Da die dortigen Deutschen bisher Verbündete jetzt als Feinde angesehen wurden, sollten auch sie unter Kontrolle gebracht werden. Schon in diesen Zeiten verspürten die dortigen Volksdeutschen, dass man gegen sie etwas vorhatte. Am 16. Dezember 1944 erließ Stalin den Geheimbefehl zur „Mobilisierung und Internierung“ der arbeitsfähigen deutschen Männer und Frauen –aus den von der Roten Armee befreiten Territorien- für die Aufbauarbeit in der Sowjetunion.Dazu waren alle arbeitsfähigen deutschen Männer und Frauen aus den sowjetisch besetzten Gebieten, wie aus den baltischen Ländern, aus Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Ungarn und danach auch aus der Tschechoslowakei zu inhaftieren und sie mittels Sammeltransporte zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion zu überführen. Hier sollten sie zur „Wiedergutmachung“, Aufbauarbeit leisten. Bereits am 19. Dezember 1944 wurde dieser Befehl Stalins, telefonisch durch das rumänische Innenministerium an die Polizeiinspektorate in Rumänien weitergeleitet, mit den Hinweis auf die bevorstehende Internierung der arbeitsfähigen Rumäniendeutschen und ihre Deportation in die Sowjetunion. Am 31. Dezember wurde dazu dann die Verordnung des Ministerpräsidenten Rumäniens an die Polizeidienststellen nachgeschickt, wie in der Praxis dieser Deportationsbefehls auszuführen war. Am 06. Januar 1945 erhielt der damalige rumänische Ministerpräsident dann dazu auch noch den schriftlichen höheren sowjetischen Befehl. Gleich danach wurde dann in ganz Rumänien damit begonnen, alle arbeitsfähigen deutschen Männer und Frauen in ihren Wohnungen nachts aufzusuchen, sie dort zu überraschen sowie festzunehmen und diese zu bestimmten Sammelstellen zu bringen. Am 10. Januar 1945 begann dann die ins geheime in der Polizeiführung unmittelbare vorbereitete Aktion, nach dazu vorbereiteten namentlichen Listen und Wohnorten, die Aushebung der arbeitsfähigen deutschen Männer und Frauen in ganz Rumänien durchzuführen. Dazu gingen zusammen jeweils ein rumänischer und ein sowjetischer Soldat bewaffnet, in den deutschen Siedlungsgebieten –wie Siebenbürgen, im Banat, usw. nach einer extra dafür vorbereiteten Einwohnerliste- in die deutschen Häuser. Dort nahmen sie befehlsmäßig die jeweiligen deutschen Personen fest und brachte sie zu den dafür angegebenen „Sammelstellen“, die in Schulen, Gemeindesälen oder gar Kinos eingerichtet waren. Wenige Tage später brachte man diese Deutschen zum Bahnhof, wo sie in geschlossenen Güterwagen untergebracht wurden, die dort für diesen Abtransport bereit gestellt waren und damit ging es ab in die Sowjetunion. So wurden damals alle erreichbaren deutschen Männer im Alter von 17 bis 45 Jahre und die Frauen vom 18. bis zum 30. Lebensjahr meist nachts in ihren Wohnungen festgenommen und zu diesen Sammelstelle gebracht. Für die Personen die dabei nicht erreicht wurden, wurden auch andere –ältere bzw. jüngere Personen- mitgenommen, damit wenigstens die geforderte Anzahl der Personen stimmte. So wurden damals -ab dem10. Januar 1945, alle arbeitsfähigen deutschen Männer und Frauen aus Rumänien (im Alter von 17 bis 45 bzw. 18 bis 30 Jahren) zur Arbeit in die Sowjetunion deportiert. In dem Befehl des rumänischen Innenministeriums zur Aushebung und der Deportation der Deutschen, der den Polizeiinspektoraten der Regionen zugegangen war, wurden die Personengruppen genannt die zu Hause gelassen werden sollten. Dabei verwies man auf: - Deutsche Fachkräfte die dort in rumänischen wichtigen Betrieben tätig und dabei unabkömmlich waren. - Rumänisch/deutsche Mischehen. Auf rumänische Frauen die mit einem Deutschen verheiratet waren oder deutsche Frauen, die einen Rumänen geehelicht hatten. - Frauen mit kleinen Kindern die das erste Lebensjahr nicht erfüllt haben. - Deutsche Pfarrer und Nonnen, usw. Bei der Aushebung der Deutschen wurden zunächst –durch die gemischten Einsatzkräfte = die rumänischen und die sowjetischen Soldaten- alle einsatzfähigen Deutschen, auch diese genannten Personen- mitgenommen. Eine Auswahlkommission sollte erst in den Sammelstellen darüber entscheiden, ob die einzelnen Personen zu einer der von der Verschleppung verschonten Personengruppe gehörten und danach wieder nach Hause geschickt werden. Doch danach kam es vielerorts gar nicht mehr zur Tätigkeit solch einer Kommission und deshalb wurden dann alle dort zur Sammelstelle zugeführten Personen einwaggoniert und in die Sowjetunion abtransportiert. Wo die Zahl der auf den Listen eingetragenen Deutschen mit jener der vor Ort angetroffenen nicht stimmte, wurden auch jüngere oder ältere Personen als jene in den festgelegten Altersgrenzen mitgenommen. Diese „Operation“ des sowjetischen NKWD. zur Aushebung der arbeitsfähigen Deutschen in den von der Sowjetunion befreiten Ländern im Osten und Südostens Europas, war dann am 02. Februar 1945 abgeschlossen. Danach wurden damals -nur aus den fünf südlichen Staaten- rund 112.000 Personen ausgehoben und zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. Davon waren insgesamt 69.331 Personen, (36.590 Männer und 32.742 Frauen) alleine aus Rumänien. In dem von Stalin unterzeichneten Geheimbefehl war angegeben, dass die „mobilisierten Deutschen“ zur Wiederaufnahme des Bergbaus im Donbass und in der Eisenhüttenindustrie dieser Region eingesetzt werden sollten. Doch einen Teil der Ausgehobenen brachte man auch in den Bergbau des Urals, usw. Von diesen über 70.000 deutschen Deportierten waren etwa 34 % im Bergbau beschäftigt, 31 % waren auf verschiedenen Baustellen, 12 % in Industriebetrieben, 11 % arbeiteten in der Landwirtschaft, usw. In den ersten Jahren ihrer Verschleppung und Zwangsarbeit mussten diese Menschen bis zu ihrer Erschöpfung arbeiten und wer sich davon nicht wieder erholen konnte, der starb an seinen Leiden. In den späteren Jahren wurden dann Kranke sowie Verbrauchte und daher arbeitsunfähige Menschen auch vorzeitig nach Hause entlassen. Die ersten arbeitsunfähig gewordenen Zwangsarbeiter oder Mütter mit ihren in der Sowjetunion geborenen Kindern wurden bereits im Oktober und November 1945 nach Rumänien zurückgeschickt. Ernsthaft kranke Zwangsarbeiter, die nicht mehr zur Arbeit einsetzten werden konnten, wurden 1946 und 1947 nach Rumänien zurückgeschickt. Einige Krankentransporte fuhren aber auch in die damalige sowjetische Ostzone Deutschlands. Ab 1948 kamen die Züge mit den Heimkehrern erneut nach Rumänien. Die Großzahl der Deportierten kam Ende 1949 -nach fast fünf Jahren Zwangsarbeit- wieder in ihre Heimat zurück. Von den rund 30.000 verschleppten Deutschen aus Siebenbürgen, kehrten viele gar nicht mehr zurück. Sie waren an den schlechten Lebensbedingungen gestorben, an Kälte, Hunger, Krankheiten oder Arbeitsunfällen in den Bergwerken, Fabriken und Kolchosen umgekommen. Not und Elend waren in den ersten Jahren dort ihre ständigen Begleiter. Ein Großteil dieser Deportierten arbeitete in den Kohlebecken des Donezgebietes in der Ostukraine. Insgesamt verstarben dort in der Sowjetunion etwa 12 % der verschleppten Deutschen. Sie starben an Hunger, Krankheiten, Verletzungen durch Unfälle und Erschöpfungen, manche auch erst nach ihrer Entlassung zuhause. Die Quote bei den Toten, war bei den Männern dreimal so hoch wie bei den Frauen. Die Todesraten waren aber auch abhängig davon, wo und wie die Deportierten arbeiten mussten. Die Mehrheit dieser Menschen hatte dort in der Sowjetunion um die fünf Jahre als Zwangsarbeiter verbracht und wurde danach entlassen. Von diesen überlebten deutschen Zwangsarbeitern aus der Sowjetunion kamen etwa 75 % Personen nach Rumänien zurück und etwa 25 % gelangten nach Deutschland, überwiegend nach Ostdeutschland. Der Hunger besonders 1945 und danach in der Sowjetunion, die physische Schwerstarbeit und die vielen Krankheiten, verursachten auch noch durch Trennung von der Familie und Heimweh, viel Leid und Abstumpfung. Sie haben tiefe Spuren in der Persönlichkeit der Deportierten hinterlassen. Mit betroffen von der Zwangsverschleppung waren auch die zuhause gebliebenen Kinder ohne Eltern sowie die Familien ohne ihren Ernährer. Dieses Schicksal wurde im Bewusstsein der Rumänischdeutschen tiefer und trauriger empfunden, als die Folgen des Zweiten Weltkrieges mit seiner höheren Todesrate oder die Enteignung der Rumäniendeutschen 1945 und 1948. Die Deportation der Frau Anna Bodnarescu geborene Stadler aus Suczawa, (Auszugsweise und gekürzt, entnommen aus dem Interview des Dr. Ortfried Kotzian mit Frau Anna Bodnarescu, „Aus der Dokumentation von Dr. Ortfried Kotzian (XVIII)“, aus der buchenlanddeutschen Heimatzeitung „Der Südostdeutsche“ Nr. 1/1997, Seite 6.) Familie der Anna Stadler aus Suczewitza, hatte im Herbst 1940 als deutsch/rumänische Mischehe, nicht an der Umsiedlung der dortigen Deutschen in das Deutsche Reich teilgenommen. Ihr Vater hatte schon vorher eine rumänische Frau geheiratet und wollte deshalb lieber mit seiner rumänischen Frau und ihren Kindern dort bleiben. Doch die fünf Geschwister ihres Vaters wurden mit ihrer Mutter (also der Großmutter von Anna) damals umgesiedelt. Die Familie der Anna Stadler blieb 1940 in Suczewitza zurück und lebte dort unbeschadet bis 1945. Bereits im Dezember 1944 erhielten sie den Hinweis, dass dort demnächst die Deutschen inhaftiert und interniert werden. Daraufhin hatte sich ihr Vater und der Bruder im Wald versteckt und dort –im Winter- einige Wochen gelebt. Dabei waren sie ins geheime nachts einige Male nachhause gekommen, um sich Verpflegung zu holen. Im Januar 1945 kam der Vater und Bruder eines Nachts aus dem Waldversteck wieder nachhause, um sich satt zu essen und auch wieder Verpflegung zu holen. Dabei hatten sie beschlossen, sich hier in dieser Nacht in ihrem Wohnhaus einmal richtig auszuschlafen. Vermutlich wurden sie bei ihrem Anmarsch zu ihrem Wohnhaus gesehen, dabei verfolgt und danach sofort bei der Gendarmerie angezeigt. Denn in dieser Nacht kam die Gendarmerie mit mehreren ihrer Männer, sie umstellten das Wohnhaus und drei Männer kamen ins Haus, durchsuchten es und nahmen darin alle Personen fest. Ihr Bruder konnte durch das Fenster noch fliehen und ist dadurch seiner Festnahme entkommen. Der Bruder floh dort in den Wald zurück, hielt sich darin noch einige Wochen auf, bis diese Aktion mit den Deutschen zu Ende war und sich die Lage beruhigt hatte. Dann verließ er sein Versteck im Wald und kehrte wieder in das Wohnhaus seiner Eltern zurück, ohne das sich danach die Gendarmerie darum gekümmert hatte. So war der Bruder im Januar 1945 der Deportation nach Sibirien entgangen. Der Vater wurde im Hause festgenommen und da er das vorgegebene Alter zur Aushebung bereits überschritten hatte, wurde er wieder freigelassen. Da die Mutter nicht dem vorgegebenen Alter zur Aushebung entsprach, durfte auch sie im Hause verbleiben. Die beiden anwesenden Mädchen -Anna sowie ihre 15-jährige Schwester Stefanie- wurden hier im Hause festgenommen und zur Gendarmerie nach Margina abgeführt. Am nächsten Morgen wurden dann beide Mädchen aus Margina nach Radautz in eine Sammelstelle für Deutsche gebracht, wo schon mehrere Deutsche untergebracht waren. Aus diesem Sammellager heraus gelang es ihrer jüngeren Schwester Stefanie erfolgreich zu fliehen. Nach etwa zwei Wochen wurden die deutschen Internierten aus diesem Sammellager von Radautz nach Suczawa in Gefängnis überführt, wo sie etwa einem Monat festgehalten wurden. Etwa Ende Februar 1945 wurden alle deutschen Internierten aus dem Gefängnis Suczawa per Fußmarsch in Kolonne zum Bahnhof nach Burdujeni gebracht, dort in geschlossene Güterwagen einwaggoniert und danach nach Jassy gefahren. Dort in Jassy wurden alle angereisten deutschen Internierten der Sowjetarmee übergeben und danach –bei 40 Tage Zugfahrt- in die Sowjetunion gebracht. Im Uralgebiet angekommen wurden diese deutschen Zwangsarbeiter dort im Gebirge in einem großen Lager mit etwa 5.000 deutschen Internierten untergebracht und hatten dort im Steinbruch gearbeitet. Die Arbeit war dort schwer und zu Essen gab es wenig. In diesen Massenunterkünften waren die hygienischen Bedingungen sehr schlecht und daher gab es dort laufend verschiedene ansteckende Krankheiten, die auch zu Sterbefällen geführt hatten. Die dortige Lagerbewachung bestand überwiegend aus sowjetischen Frauen die oft Mitleid mit diesen Deutschen hatten und daher hatten sie sich den deutschen Internierten gegenüber ordentlich verhalten. In den späteren Jahren wurden die ernsthaft Kranken und die, die dort nicht mehr arbeitsfähig waren, in Transporten wieder nach Rumänien zurückgeschickt und nachhause entlassen. Frau Anna wurde –ebenfalls als Kranke- im Jahre 1948 nach Rumänien entlassen und kehrte nach über vier Jahren Zwangsarbeit im Uralgebiet zu ihren Eltern nach Suczewitza in die südliche Bukowina zurück. Nach ihrer Rückkehr nach Rumänien 1948 hatte Frau Anna als Deutsche und als Deportierte in die Sowjetunion, Schwierigkeiten hier Arbeit zu bekommen. Als sie dann in einen Betrieb untergekommen war, da wurde sie dort als Deutsche beschimpft, erniedrigt und auch nicht alle betrieblichen finanziellen Leistungen erhalten, die ihr als Arbeiterin zustanden. Später heiratete Frau Anna in Suczewitza den Rumänen Bodnarescu ebenfalls aus Suczewitza und sie waren danach bis zu seinem Tode eine kinderlose rumänische Ehe. Schlussbemerkungen Nach Kriegsende 1945 hatte ich in einem Barackenlager für Flüchtlinge im Erzgebirge/Sachsen, damals als 15-jähriger Junge oft und gerne den Unterhaltungen unserer älteren buchenlanddeutscher Umsiedler zugehört. Damals wurde dort u. a. viel über das Für und Wider unserer Umsiedlung 1940 aus der Bukowina in das Deutsche Reich diskutiert. Dabei wurde damals –besonders- von vielen dieser älteren Männer behauptet, dass unsere damalige Umsiedlung aus der Bukowina in das Deutsche Reich ein großer Fehler war und wir dabei „Hitler auf dem Leim“ gegangen wären. Deswegen waren wir damals -1945- als buchenlanddeutsche Umsiedler = Flüchtlinge und heimatlose Vertriebene sowie Besitzlose, die niemand haben wollte. Wären wir damals 1940 zuhause –in der Bukowina- geblieben, so diese Männer in ihren damaligen Diskussionen, dann hätten wir noch unsere alte ehemalige Heimat die Bukowina, unsere Häuser sowie unsere kleinen Bauernhöfe bzw. unsere Hauswirtschaften und hätten davon leben können. Dort in Rumänien hätten wird diesen furchtbaren Krieg, leichter und besser überstanden, als es uns hier in Deutschland ergangen war. Doch diese hier dargelegte Dokumentation über das Schicksal der Deutschen in Rumänien im Januar 1945 sowie die Erlebnisberichte der in die Sowjetunion verschleppten Deutschen beweisen eindeutig das Gegenteil, was unsere Männer damals im Sommer 1945 im Erzgebirge ja nicht wussten und auch nicht wissen konnten. Währe unsere damalige Umsiedlung im Herbst 1940 aus der Bukowina in das damalige Deutsche Reich nicht erfolgt und wir wären dort geblieben, dann wären auch wir im Januar 1945 dort ausgehoben und zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt worden. Durch die damalige dortige Enteignung des Eigentums alle Deutschen, wären wir auch unsere Häuser, Bauernhöfe sowie unseren Landbesitz losgeworden und man hätte uns dadurch auch dort zu Besitzlosen gemacht. Daher war die damalige Entscheidung unserer Eltern richtig, an dieser Umsiedlung im Herbst 1940 in das Deutsche Reich teilzunehmen. Die Umsiedlung im Herbst 1940 aus der Bukowina in das damalige Deutsche Reich war für uns das kleinere Übel. Wären wir 1940 dort geblieben, dann hätten wir alle im Januar 1945 mit der Deportation in die Sowjetunion das größere Übel erlebt. Heute wo wir mehrere und verschiedene Informationen über die damaligen Ereignisse besitzen, wissen wir es besser und begründeter als es 1945 der Fall war. Erarbeitet im März 2016 von Willi Kosiul aus Neubrandenburg in Mecklenburg
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